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Schilf, Schilf, rausche

Schilf, Schilf, rausche,
Wog, Wog, schlag,

o sagt, wohin ging Ingalill,
wohin an jenem Tag?

Sie schrie wie die waidwunde Ente und sank im See,
als grün im Frühling prangte der Klee.

Sie waren ihr gram in Östanålid,
und Ingalill zu Tode litt.

Sie waren ihr gram um ihr Glück und Gut
und um ihrer jungen Liebe Glut.

Sie stachen mit Stacheln und mit Hohn
bewarfen mit Schmutz ihre Lilienkron.

So singt, o singt den Grabsang,
ihr Wogen singet Klag,

Schilf, Schilf, rausche,
Wog, Wog, schlag!



 Gustaf Fröding, Schilf, Schilf, rausche. Ausgewählte Gedichte
 übersetzt von Klaus-Rüdiger Utschick, ©1999